Ambulantes Jugendhilfezentrum Bochum-Mitte
Das Ambulante Jugendhilfezentrum ist ein aufsuchendes, familienunterstützendes Angebot und richtet sich an Bochumer Familien mit Kindern im Alter von 0-21 Jahren im Stadtbezirk Bochum-Mitte.
Ziel des AJHZ ist es, durch individuelle, flexible Betreuung und gezielte pädagogische Angebote die familiäre Situation zu stabilisieren, das Kindeswohl im Familienverbund zu sichern und die Erziehungskompetenz der Eltern zu stärken.
Zusammen mit den Familien erarbeitet das multiprofessionelle pädagogische Team einen Plan, um die Möglichkeiten der Unterstützung zu definieren. Ziel ist es, die Ressourcen der Familien zu nutzen und ihnen neue Strategien und Handlungsweisen aufzuzeigen.
Darüber hinaus gestalten die Fachkräfte in enger Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern im Sozialraum Bochum-Mitte fallunspezifische Beratungsangebote und (präventive) Gruppenangebote:
Fallunspezifische Angebote
Wir bieten in Kooperation mit dem LWL-Universitätsklinikum Bochum eine offene, kostenfreie Sprechstunde für psychisch erkrankte und belastete Eltern an. Zu der Sprechstunde können Eltern anonym und gerne auch in Begleitung kommen.
Das Angebot richtet sich an Elternteile mit einer psychischen Erkrankung oder Belastung und bietet die Möglichkeit, die Bedürfnisse des eigenen Kindes im Rahmen der Erkrankung oder Belastung in den Blick zu nehmen.
Im besonderen Fokus stehen im Rahmen der Offenen Sprechstunde:
- Öffnung der eigenen Erkrankung im Familiensystem („Wie spreche ich mit meinem Kind altersgerecht über meine Erkrankung oder Belastung?“)
- Abbau von Unsicherheiten im Umgang mit dem Kind („Was bedeutet es für mein Kind, dass ich psychisch erkrankt bin?“)
- Erarbeitung von Ressourcen („Wer kann mir helfen? Wer kann mein Kind unterstützen?“)
- Aufklärung über weiterführende Hilfsangebote
- Anbindung an Netzwerke
- Abbau von Schwellenängsten gegenüber Hilfen
Das Angebot wird von Sozialpädagog*innen des Ambulanten Jugendhilfezentrums, die u.a. über systemische oder traumapädagogische Qualifikationen verfügen, durchgeführt und durch den Sozialdienst des Kooperationspartners begleitet.
Sprechzeit
Jeden Mittwoch von 14-15 Uhr
Standort
Psychiatrische Institutsambulanz LWL-Universitätsklinikum Bochum
Alexandrinenstraße 1-3
44791 Bochum
Eine Anmeldung zur Sprechstunde ist nicht erforderlich. Zur besseren Planung können sie gerne auch telefonisch Kontakt mit uns aufnehmen.
Soziales Lernen und das Zurechtfinden in altersgerechten Gruppen erweist sich immer häufiger als eine Herausforderung für die Kinder und Jugendlichen. Im Selbstbehauptungstraining werden die Kinder und Jugendlichen aus dem Stadtteil Hamme niedrigschwellig gefördert. Elemente aus dem Boxsport bilden hier einen Zugang zu den Kindern und Jugendlichen, um dadurch an ihren sozialen Kompetenzen und ihrem Selbstbewusstsein zu arbeiten.
Im besonderen Fokus stehen im Rahmen von altersadäquat eingeteilten Workshops des Gruppenangebots:
- Stärkung der Ressourcen und des Selbstbewusstseins
- Kennenlernen der eigenen Grenzen und Erlernen der Kommunikation darüber
- Kennenlernen der Grenzen Anderer und der Wahrung dieser
- Erlernen der Kommunikation von eigenen Bedürfnissen
- Erlernen des Umgangs eigener Gefühle und Gefühle anderer
Das Angebot wird von unseren Sozialpädagog*innen, die als Antiaggressivitäts- und Coolnesstrainer*innen und Boxtherapeut*innen ausgebildet sind, und einem*einer Pädagog*in des Kooperationspartners durchgeführt.
Das Gruppenangebot bietet Mädchen einen Schutzraum , in dem sie sich mit verschiedenen geschlechtsspezifischen Themen wie Rollenbildern, Diskriminierung und Belästigung auseinander zu setzen und die Möglichkeit zu haben, Solidarität zu erleben, das eigene Selbstbewusstsein zu stärken, andere Kulturen kennenzulernen und Toleranz und Vielfalt zu fördern.
Folgende Ziele sollen mit dem Angebot erreicht werden:
- Gefühle bei sich selbst erkennen und wahrnehmen und einen adäquaten Umgang damit erlernen
- Eigene Bedürfnisse wahrnehmen und kommunizieren lernen
- Stressregulation/-management und Umgang mit Stress erlernen
- Soziale Kompetenzen stärken
- Sozialer Isolation vorbeugen
- Stärkung individueller Ressourcen
- Ein positives Selbst- und Körperbild mit den Mädchen erarbeiten
- Empowerment
Das Angebot wird von jeweils einer Sozialpädagogin des Ambulanten Jugendhilfezentrums und des Kooperationspartners durchgeführt und richtet sich an Mädchen und die, die sich als Mädchen identifizieren, im Alter von 10-14 Jahren.
Das Angebot schafft einen vertrauensvollen Begegnungsraum für Elternteile mit Kindern, die das Familienzentrum besuchen. Hier sollen sie die Möglichkeiten erhalten, die Eltern-Kind-Interaktion positiv zu beeinflussen, die familiären Ressourcen zu aktivieren und einen gemeinsamen Austausch anzuregen, um Entlastung zu ermöglichen.
Ziele des Angebots sind u.a.:
- Neue Verhaltens- / Erziehungsmuster im Schutzraum einüben
- Offenheit durch gemeinsamen Austausch schaffen
- Positives Gestalten der elterlichen Erziehungsverantwortung
- Positive Erlebnisse zur Stärkung der Eltern-Kind-Interaktion ermöglichen
- Transfer der Erfahrungen in den Lebensalltag der Familien
- Abbau von Schwellenängsten (Eltern-Kita)
- Förderung von Solidarität und Voneinander lernen
- Kompetenzen entdecken und erweitern
- Perspektivwechsel anregen
- Selbstreflexion stärken
Das Angebot wird von einer Sozialpädagogin des Ambulanten Jugendhilfezentrums in Begleitung eines*r Pädagog*in des Familienzentrums durchgeführt.
Insbesondere in den vergangenen Jahren zeigte sich ein signifikant ansteigender Bedarf bei der Förderung sozialer Kompetenzen. Grenzverletzungen unter Kindern werden zunehmend von Lehrkräften beobachtet. Ein Soziales Kompetenztraining im System Schule bietet die Voraussetzungen, um die Ressourcen der Kinder zu fördern, sie in ihrem Umgang untereinander zu stärken und Konfliktlösestrategien zu erarbeiten und zu etablieren.
Ziele des Angebots sind:
- Stärkung des Selbstwerts und Selbstbilds
- Förderung selbstsicheren Verhaltens
- Wahrnehmung eigener Gefühle und Bedürfnisse und Deutung von Gefühlen anderer
- Erweiterung sozialer Kompetenzen im Gruppenkontext
- Erfahren von Gruppensolidarität
- Erlernen von Konfliktlösungsstrategien
- Förderung einer Konfliktkultur in der Klasse
- Einen Umgang mit Aggressivität zu erlernen
- Das Klassenklima nachhaltig zu verbessern
Das Angebot wird durch eine Sozialpädagogin mit Ausbildung zur Antiaggressivitäts- und Coolnesstrainerin des Ambulanten Jugendhilfezentrums in Begleitung einer Lehrkraft der Schule durchgeführt, um die Effekte des Angebots zu verstetigen und nachhaltig in das Klassenklima integrieren zu können.
Aufgrund zunehmender Herausforderungen und psychosozialer Faktoren stellt sich die Förderung der Resilienz von Kindern als besonders bedeutend dar. Das Resilienztraining im System Schule setzt dementsprechend hier an und bietet Voraussetzungen, um Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln, um mit den Herausforderungen der heutigen Zeit einen guten Umgang zu finden.
Das Angebot bietet eine sinnvolle und effektive Möglichkeit die psychische Gesundheit und Entwicklung der Kinder zu fördern und sie zu unterstützen, auch schwierige Situationen zu bewältigen.
Ziele des Angebots sind:
- Wahrnehmung eigener Gefühle und Bedürfnisse und Deutung von Gefühlen anderer
- Reflektion der Selbst- und Fremdwahrnehmung
- Bedürfnisse und Grenzen kennenlernen und einen Umgang damit finden
- Erlernen der Regulation eigener Emotionen, insbesondere Wut und Angst
- Förderung von Stressbewältigungskompetenzen
- Stärkung der Resilienz, z.B. durch Kennenlernen eigener Ressourcen
- Lernen, Krisen zu meistern und als Entwicklungschance zu sehen
- Stärkung des Selbstbewusstseins und des Selbstwerts
- Know-How zum Thema seelische Gesundheit und Kennenlernen des Hilfesystems
Das Angebot wird durch einen Sozialpädagogen des Ambulanten Jugendhilfezentrums in Begleitung einer Lehrkraft der Schule durchgeführt, um die Effekte des Angebots zu verstetigen und nachhaltige Effekte für die Schüler*innen ermöglichen zu können.

Mona Lechtenberg
Teamleiterin Fallspezifische Hilfen

Anna-Magdalena Schorling
Teamleiterin Fallunspezifische Hilfen
NOVUM
(Sozial-)Pädagogische Tagesgruppe für Kinder
Die (Sozial-)Pädagogische Tagesgruppe NOVUM richtet sich an Kinder ab dem Grundschulalter, die eine strukturierte, pädagogische Unterstützung sowie Förderangebote im Alltag benötigen.
Ein zugewandter, präsenter Erziehungsstil der Eltern ist das Ziel aller pädagogischen Interventionen. Die Entwicklung und Bedarfe des Kindes stehen hierbei im Vordergrund.
Eine klare Tagesstruktur, verlässliche Ansprechpartner, gute Versorgung und gezielte pädagogische Angebote stellen die Basis für Stabilisierung und Förderung des Kindes.

Kim Marie Gollub
Teamleiterin
Telefon
0234 91 31 22
Standort
Bochum-Mitte
Aufnahmealter
5,5 – 12 Jahre
Betreuungsschlüssel
1 : 2,8
Kinder psychisch erkrankter Eltern
Familien mit einem psychisch erkrankten Elternteil stehen vor Herausforderungen, die die kindliche Entwicklung und Erziehung maßgeblich beeinträchtigen können.
Wir gestalten seit 2008 differenzierte Angebote für Familien mit psychisch erkrankten Eltern und sind Mitglied im Netzwerk Bochum und der Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder psychisch erkrankter Eltern.
Sensus
Gruppenangebote für Kinder und Jugendliche psychisch erkrankter Eltern
Das Angebot SENSUS richtet sich an Kinder und Jugendliche im Schulalter, in deren Familie eine (psychische) Erkrankung, zumindest bei einem Elternteil, diagnostiziert ist. Ziel des Angebotes SENSUS Ü6 ist es u.a., die psychosoziale Stabilität der Kinder und Jugendlichen zu festigen, ihre Resilienz zu fördern und eine langfristige Verbesserung im familiären Zusammenleben zu erwirken.
Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen werden durch wöchentliche Gruppenangebote erfahrener pädagogischer Fachkräfte in ihrer Entwicklung unterstützt und durch Methoden wie Rollenspiele, themenorientierte Diskussionen und kreative Ansätze motiviert, eigene Bedarfe zu formulieren. Der Austausch in der Gruppe wirkt sich entlastend auf die Kinder und Jugendlichen aus. Ergänzend zu den Gruppensettings werden u.a. regelmäßig Familiengespräche durchgeführt.
Themen können beispielsweise sein:
-
Aufbau von gegenseitigem Verständnis innerhalb der Familie
-
Rollenklarheit
-
Partizipation
-
Enttabuisierung und Auseinandersetzung mit der Erkrankung
-
Wahrnehmung eigener Bedarfe
-
Nutzung individueller Ressourcen und eines Helfernetzwerkes
-
Sensibilisierung für die eigene (psychische) Gesundheit
-
Förderung von Selbstwirksamkeit

Christina Wenz
Koordinatorin
Telefon
0234 91 31 511
Standort
Imbuschplatz 11
Bochum-Mitte
Aufnahmealter
6 – 17 Jahre
Gruppengrösse
8 Klient*innen
Sensus U6
Elterntraining und frühpädagogische Gruppenarbeit für Kinder psychisch erkrankter Eltern

Mona Lechtenberg
Teamleiterin
Telefon
0234 91 31 511
Standort
Imbuschplatz 11
Bochum-Mitte
Aufnahmealter
0 – 6 Jahre
Gruppengrösse
8 Familien
Zukunft über Bildung
Kinder und Jugendliche mit ausgeprägten Vermeidungsstrategien stehen vor besonderen Herausforderungen, die ihre schulische und soziale Entwicklung enorm beeinträchtigen können.
Frühzeitige Intervention und passgenaue Förderung sind entscheidend, um ihre Teilhabe am Bildungssystem sicher zu stellen.
LUMINO
(Sozial-)Pädagogische Tagesgruppe für Bochumer Schulkinder

Sarah Ostwinkel
Teamleiterin
Telefon
0234 91 31 422
Standort
Bochum-Mitte
Aufnahmealter
Schüler*innen im Alter bis 13 Jahre
Betreuungsschlüssel
1 : 2,2
Unicus
(Sozial-)Pädagogische Tagesgruppe für schulabsente Bochumer Schüler*innen
Das Tagesgruppenangebot UNICUS richtet sich an schulabsente Bochumer Schüler*innen im Alter von 13 bis 18 Jahren. Die Schüler*innen setzen sich in einem geschützten Lern- und Übungsfeld mit den Ursachen ihres Schulfernbleibens auseinander, um nach 9-12 Monaten in das Bildungssystem zurückzukehren. Ursachen für Schulabsentismus können Schulangst, Sozialphobie, ungünstige häusliche Rahmenbedingungen oder persönliche Gründe wie psychische Belastungen sein. Ziele u.a.:
- Mobilisierung, Aktivierung und Empowerment
- Identifikation dysfunktionaler Muster (Tagesstruktur, Konsumverhalten, Rückzug etc.)
- Entwicklung und Nutzung von Problemlösungsstrategien
- Erlernen sozialer Kompetenzen und Handlungsstrategien
- Aufbau von Lern- und Leistungsmotivation
- Erfahren von Selbstwirksamkeit
- Stärkung der Stressstabilität
- Aktivierung familiärer/personaler Ressourcen
Das Heranführen an einen geregelten Tagesablauf, die Entwicklung von Strategien soziale Gruppen für sich nutzbar zu machen und das Erleben von (Lern-) Erfolgen unterstützen den/die Schüler*in unter anderem in dem Prozess, sich wieder auf Schule einzulassen.
Unser sozialpädagogisches Fachteam hält in Zusammenarbeit mit zuständigen Schulen ein Lern- und Übungsfeld vor, um die jungen Menschen dabei zu unterstützen, sich wieder erfolgreich und wirksam zu erleben. Darüber hinaus begleiten wir die Jugendlichen im familiären Kontext sowie in ihrem sozialen Umfeld, um individuelle Ressourcen zu stärken.
