Leitbild
Seit 1887 stellt sich der St. Vinzenz e.V. den Anforderungen von Familien in einer sich stetig verändernden Gesellschaft mit Offenheit und erfüllt seine Aufgaben auf der Basis von Wertschätzung, Vertrauen und Akzeptanz.
Unsere Dienstgemeinschaft versteht ihr pädagogisches Handeln mit Kindern, Jugendlichen und Familien als einen partizipatorischen und zielorientierten Prozess. Die Individualität eines jeden Einzelnen und der Familie wird respektiert, Ressourcen werden genutzt, um einen lösungsorientierten Prozess zu initiieren. Auf der Grundlage dieses Selbstverständnisses, der Professionalität handelnder Personen und der langjährigen Erfahrungen bieten wir Sicherheit und Perspektive. Damit übernehmen wir gesellschaftliche Verantwortung.
Gesetzlicher Rahmen
Gemäß den Vorgaben des Gesetzgebers stellen wir die Begleitung der Familie in den Mittelpunkt der Arbeit, wenn diese die Erziehung und Versorgung des Kindes nicht sicher stellen kann.
Jugendhilfe soll gem. §1 SGB VIII insbesondere “junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung fördern und dazu beitragen, Benachteiligung zu vermeiden oder abzubauen, […] Eltern und andere Erziehungsberechtigte bei der Erziehung beraten und unterstützen”.
Grundhaltung
Der St. Vinzenz e.V. ist eine pädagogische Facheinrichtung, die sich zur Aufgabe gesetzt hat, Kindern, Jugendlichen und Familien in Krisen die bestmöglichen Unterstützungsangebote zu offerieren. In unserem Fokus steht der einzelne Mensch, der in seinem familiären Kontext Veränderungsbereitschaft zeigt.
Um den Menschen in seiner Entwicklung professionell zu begleiten, stellen wir u.a. unser fachliches Knowhow, unsere langjährige Erfahrung, finanziellen Ressourcen, mit Bedacht gestalteten Räume und unser Netzwerk zur Verfügung, um mit allen Beteiligten zielorientiert, planvoll und reflektiert vorzugehen. Das Wohl des Kindes und des/r Jugendlichen und seine/ihre Rechte (u.a. Partizipation, individuelle Entwicklung, Förderung, soziale Sicherung, Bildung, Freiheit, körperliches, geistiges und soziales Wohlergehen) stehen im Zentrum jeglichen Handelns.
Eine reflektierende, vertrauensbildende Beziehungsgestaltung unterstützt die Kinder, Jugendlichen und deren Eltern dabei, diese Rechte partizipativ einzufordern. Unsere pädagogisch handelnden Mitarbeitenden verstehen unter einer professionellen Beziehungsgestaltung primär:
- Sicherheit und Vertrauen
- Aufklärung und Transparenz
- Akzeptanz, Fairness und Toleranz
- Hohe Sensibilität für Nähe und Distanz
- Fachliche Ein- und Zuordnung von Symptomen
- Wahl- und Beteiligungsmöglichkeiten, Vermeidung von personellen Abhängigkeitsstrukturen
- Kontinuierliche Reflexion im Fachteam
Alle Menschen haben einen Anspruch auf ein gewaltfreies und wertschätzendes Miteinander. Dieses gilt insbesondere für die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen. Unsere Mitarbeitenden legen ihre besondere Aufmerksamkeit darauf, Grenzverletzungen vorzubeugen und aufzudecken.
Wir übernehmen die Verantwortung für das Erlernen von Beschwerdekompetenzen und entwickelt geeignete Strukturen einer professionellen Fehler- und Feedbackkultur fortwährend weiter. Diese organisierten Entscheidungsprozesse ermöglichen Kindern und Jugendlichen eine angemessene Mitwirkung und unterstützen sie dabei, ihre Fähigkeiten zur Mitbestimmung auszubauen.